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Warum Erdgas speichern?

Die Ausgangslage ist klar: Deutschland verfügt nur über geringe  Erdgasvorkommen, 80 Prozent des Bedarfs müssen importiert werden. Gefördert wird der Energieträger gleichmäßig über das ganze Jahr. Was schwankt, ist der Verbrauch. Entsprechend wichtig ist ein flexibler Puffer, um jederzeit eine zuverlässige Gasversorgung zu garantieren – also ein Speicher. Darin wird das geförderte Gas flexibel zwischengelagert. Als drittgrößter Speicherbetreiber in Deutschland stellen wir Kapazitäten für rund 2,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas bereit. Deutschlandweit betreiben wir dazu vier eigene Speicheranlagen. Diese gewaltige Gasmenge würde dazu ausreichen, rund eine Million Haushalte mit Erdgas zu versorgen – und das ein Jahr lang.

Die fassen was: Speicherarten.

Die Untergrundgasspeicher („UGS“) speichern das Gas in natürlichen oder künstlichen Hohlräumen unter der Erdoberfläche – entweder in Poren- oder in Hohlraumspeichern. Bei Porenspeichern gibt es „Lagerstätten“ und „Aquifere“, bei Hohlraumspeichern „Kavernen“. An unseren vier Standorten in Mittel- und Norddeutschland nutzen wir Kavernen und Lagerstätten zum Speichern.


 

Ein Flug durch das Kavernenfeld

 

Kavernenfilm

Flexibel: Kavernenspeicher.

Unsere Kavernenspeicher sind künstliche Hohlräume in unterirdischen Salzstöcken. Angelegt werden sie durch Bohrung und Aussolung. Dabei wird Salz mit Hilfe von Wasser gelöst und an die Erdoberfläche gefördert. Zurück bleiben zylinderförmige Hohlräume („Kavernen“) mit bis zu 100 Metern Durchmesser – und Höhen zwischen 50 und 500 Metern. Die Kavernen liegen viele hundert Meter unter der Erdoberfläche. In Deutschland teils bis zu 2,5 km tief. Die Eigenschaften von Salz und die Mächtigkeit der Salzstöcke garantieren eine natürliche Dichtheit: Zusätzliche Auskleidungen wie bei bergmännisch geschaffenen Felskavernen sind unnötig.

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Speicherquerschnitt
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Kavernendimensionierung

Beim Speichern wird das Erdgas stark verdichtet. So nutzen wir das Volumen der Kavernen optimal aus und können es bei Bedarf schnell wieder entnehmen. Die Drücke entsprechen dem 60-fachen Wert eines PKW-Reifens und mehr. Diesen gewaltigen Überdruck erzeugen leistungsstarke Gas- oder Elektroverdichter. Kavernenspeicher sind sehr flexibel: Sie können in kurzer Zeit große Gasmengen in die angeschlossenen Transportnetze abgeben oder aufnehmen. Deshalb dienen sie unseren Kunden vor allem zum Abdecken plötzlicher Bedarfsspitzen.

Unsere Kavernenspeicher

Kontinuierlich: Lagerstättenspeicher.

Lagerstättenspeicher sind Porenspeicher. Vor Millionen Jahren sammelte sich in Kalk- und Sandsteinschichten Erdgas. Nach Förderungsende werden die Lagerstätten zu Untergrundspeichern umgebaut. Poröses, bestehendes Gestein nimmt dann wie ein Schwamm das neue Gas auf. Nach oben dichtet eine geschlossene Gesteinsschicht die Speicher ab, damit kein Gas ausströmen kann.

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Speicherquerschnitt

Lagerstättenspeicher liegen in ihrer Flexibilität zwischen Aquifer- und Kavernenspeichern. Anders als bei Aquiferspeichern haben sie keine vorgegebenen Ein- und Ausspeicherraten. Allerdings müssen wir sie im Unterschied zu Kavernenspeichern zweimal jährlich je zwei Wochen ruhen lassen – dann darf weder ein- noch ausgespeichert werden. Das gespeicherte Erdgas in Lagerstätten ist weiträumiger verteilt als in Kavernen. Weil der Druck eher gering ist, kann es auch nur langsamer entnommen werden. Deshalb nutzen unsere Kunden sie vorwiegend für saisonale Ausgleichszwecke.


 

Unsere Lagerstättenspeicher